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Glaube
Die Heilige Schrift ist alleinige Quelle,
vollkommene Grundlage und einzige Richtschnur des Glaubens, der Lehre und des Lebens. Gott hat durch Seine Propheten im Alten und durch die
Apostel im Neuen Testament alles gesagt. Die Bibel ist das abgeschlossene Zeugnis Gottes, dem wie einem Testament nichts hinzugefügt
werden darf.
Die Freie Volksmission unterscheidet sich von allen
vergangenen Erweckungsbewegungen, die der Gemeinde Christi seit der Reformation geschenkt wurden. Sie alle gründeten eigene Gemeinden und
organisierten sich in einem Verband. Wir tragen durch die Verkündigung des geoffenbarten Wortes den ganzen Ratschluss Gottes vor, der zur
Vollendung notwendig ist. In diesem Sinne soll allen bestehenden Gemeinden — dem ganzen Volke Gottes, ungeachtet der
Konfessionszugehörigkeit gedient werden. Aus dieser Verkündigung gehen nicht abermals Gemeinden hervor, die dem Missionswerk
unterordnet wären, sondern das Resultat muss und wird die zubereitete Gemeinde Jesu Christi sein, die Er selbst von überall
herausruft.
Unser Missionswerk erhebt keineswegs einen
alleinseligmachenden Anspruch, sondern soll als Teil der »Ecclesia« mit allen durch das Wort Gottes »Herausgerufenen«
und »Erwählten« die lebendige Gemeinde des lebendigen Gottes bilden. Sie beruft sich auf keinen Menschen als Gründer,
sondern ist eine Fortsetzung und Weiterführung der letzten Erweckungen durch den Geist Gottes mit dem Ziel, dass der Herr selbst Seine
Gemeinde baut und vollendet.
Die Verkündigung des Wortes in Verbindung mit
dem ewiggültigen Evangelium Jesu Christi bewirkt immer laut der Heiligen Schrift immer ein zweifaches: Erstens wird den Menschen das
Gericht, nämlich die rechtmäßige Verurteilung wegen aller Gesetzesübertretungen, die wir als verlorengegangene Menschen
begehen, vor Augen geführt. Zweitens ist der Glaube, der aus der Predigt des Wortes kommt, die Gotteskraft, welche die Rettung der Seele
und die völlige Rechtfertigung dessen vor Gott zur Folge hat, der sich dem Urteil Gottes stellt.
Rechtfertigung des Sünders bedeutet jedoch
nicht Rechtfertigung der Sünde. Nur wer das Gnadenangebot Gottes für sich persönlich annimmt, erfährt die Rettung und kann
seine Berufung und Erwählung festmachen. Wer es verwirft, wird verworfen; wer es nicht annimmt, wird nicht angenommen.
Die Heilige Schrift ist in allem, was sie bezeugt,
eindeutig. Nur was über sie gesagt wird, ist vieldeutig. Deswegen lehnen wir aus Liebe zur geoffenbarten Wahrheit des Wortes jede
Interpretation entschieden ab.
Nur was die Apostel im Neuen Testament schriftlich
hinterlassen haben, ist in der Tat »Apostellehre«. Nur was in der Bibel tatsächlich bezeugt wird, ist »biblisch«.
Nur was von Christus selbst stammt, ist »christlich«. Konzilsbeschlüsse, die im Laufe der Kirchengeschichte gefasst wurden,
lehnen wir als Zusätze und Fälschung des Original-Wortes ab.
Der Glaube an den einen wahren Gott, außer
dem es keinen gibt und der sich in Seiner Mannigfaltigkeit als Schöpfer, Erhalter, Retter, König, Richter usw. offenbart, ist
für uns das verbindliche Fundament unseres Glaubens.
Das nizäisch-chalcedonische Glaubensbekenntnis
lehnen wir als insgesamt nicht biblisch ab. Darin ist unter anderem nachzulesen: »… Gottes einigen Sohn, der vom Vater geboren ist
vor der ganzen Welt, Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrhaftiger Gott vom wahrhaftigen Gott, geboren, nicht geschaffen, mit dem Vater in
einerlei Wesen …« Für eine Geburt eines Sohnes im Himmel, den der Vater geboren haben soll, gibt es auch andeutungsweise
keine einzige Bibelstelle. Das wirklich apostolische Glaubensbekenntnis steht in allein der Bibel. In einer Dogmengeschichte sind kirchliche
Bekenntnisse.
Gott ist einer. Nicht drei sind
allgegenwärtig, allwissend und ewig, nicht drei teilen sich die Allmacht, nicht drei sind sich einig, sondern der alleinige,
allmächtige, ewige Gott, der sich seit Zeitbeginn in mannigfaltiger Weise kundtat, offenbarte sich im Neuen Bund zu unserer Rettung als
Vater im Himmel, im Sohn als Immanuel = »Gott mit uns« auf Erden und durch den Heiligen Geist. Der »Sohn« wurde im
ganzen Alten Testament angekündigt, Er ist der vom Geist gezeugte, von Maria geborene, im Fleisch erschienene Erlöser, der
»Erstgeborene« unter vielen Brüdern. Durch Sein stellvertretendes Leiden und Sterben wurden alle Söhne und Töchter
Gottes mit ihrem Vater im Himmel versöhnt. Durch die Predigt des Evangeliums von Jesus Christus wollen wir Menschen mit dem Heil Gottes
vertraut machen, so dass sie ihr persönliches Heilserlebnis erfahren können. So erlebt der Mensch seine Bekehrung — eine
Sinnesänderung, indem er den breiten Weg verlässt, innerlich erneuert und durch das Wort und den Geist zu einer lebendigen Hoffnung
wiedergeboren wird.
Gott hat den Menschen in Seinem Bilde zur
Gemeinschaft mit Ihm geschaffen. Das Verhältnis zwischen dem Schöpfer und dem von Ihm geschaffenen Menschen zerbrach durch den
Sündenfall.
Der Sündenfall mündete in der
Verführung, aus der ein Same hervorging. Deshalb setzte der Herr direkt nach dem Fall Feindschaft zwischen die beiden Samen und
verurteilte Eva dazu, ihre Kinder mit Schmerzen zu gebären.
Im gleichen Zusammenhang wurde die erste
Verheißung mit Blick auf den Messias gegeben, der als »göttlicher Same« durch das Weib kommen und der verfluchten
Schlange den Kopf zertreten würde.
Am Anfang der natürlichen Schöpfung riss
Satan durch die Verführung Evas und die Übertretung Adams die Menschheit in den Sündenfall hinein und gewann auf diese Weise
Einfluss und Macht über die gesamte Schöpfung, die nunmehr durch Ungehorsam und Übertretung von Gott getrennt, dem Tod
verfallen war.
Am Anfang der übernatürlichen
Schöpfung entriss Gott dem Satan die gefallene Menschheit durch den zweiten Adam, indem Er Maria überschattete, und so durch Zeugung
aus dem Geist der Sohn Gottes in diese Welt hineingeboren wurde, um den Schaden durch Erlösung und Versöhnung gutzumachen und so die
Gemeinschaft mit Gott wieder herzustellen.
Das Geheimnis der Erlösung der verloren
gegangenen Menschheit besteht darin, dass der Erlöser selbst als das Wort, das am Anfang war, Fleisch, also ganz Mensch geworden ist, um
so in Seinem Fleischesleibe zu sterben und Hölle und Tod durch die Auferstehung zu überwinden. Weil der Sündenfall in Fleisch
und Blut geschah, musste auch notwendigerweise die Rettung der gefallenen Menschheit durch den Erlöser in Seinem Fleischesleib geschehen,
der Sein heiliges Blut, in dem das göttliche Leben war, am Kreuz von Golgatha vergoss.
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